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Die österreichische Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und Neos setzt ihren rigorosen Sparkurs fort. Nach dem Konsolidierungsjahr 2025 drohen den Bürgern auch 2026 deutliche Einschnitte, insbesondere bei Pensionen und Arbeitsmarkt. Das 15-Milliarden-Euro-Loch im Staatshaushalt erzwingt harte Maßnahmen, die vor allem die Bürger belasten.
Pensionsantrittsalter wird schrittweise erhöht

Um das faktische Pensionsantrittsalter an das gesetzliche anzupassen, verschärft die Bundesregierung die Regelungen für die Frühpension ab 2026. Betroffen sind alle, die vor dem gesetzlichen Alter in den Ruhestand möchten.

  • Frühpension wird teurer: Die Altersgrenze für die Frühpension wird stufenweise von 62 auf 63 Jahre angehoben.
  • Längere Beitragsjahre: Erforderlich sind künftig 504 Versicherungsmonate bzw. 42 Jahre (bisher 40 Jahre) an Beitragszeiten.
  • Geburtsjahr entscheidet: Pro Quartal müssen Bürger je nach Geburtsjahr zwei Monate länger arbeiten.
Teilpension als Anreiz statt Frührente

Als Alternative zur Frühpension wurde eine Teilpension eingeführt. Sie soll ältere Arbeitnehmer dazu animieren, Teilzeit weiterzuarbeiten.

  • Parallel zum Gehalt: Die Teilpension wird zusätzlich zur Entlohnung ausgezahlt.
  • Frei wählbare Reduktion: Wer beispielsweise seine Arbeitszeit um 50 Prozent reduziert, erhält 50 Prozent des angesparten Pensionskonto-Anteils zusätzlich zum Teilzeitgehalt.
Rentenanpassung unter Inflation und E-Card-Gebühr

Auch Pensionisten müssen 2026 mit weiteren Einsparungen rechnen, insbesondere bei der jährlichen Anpassung der Bezüge.

  • Geringere Erhöhung: Die Pensionen werden unter der Inflationsrate angepasst.
  • Staffelung: Kleine und mittlere Pensionen bis 2.500 Euro brutto steigen um 2,7 Prozent. Höhere Pensionen erhalten eine pauschale Erhöhung von 67,50 Euro pro Monat.
  • E-Card-Gebühr für alle: Die bisherige Ausnahme für Senioren fällt weg. Die E-Card-Gebühr steigt außerdem von 13,60 Euro auf 25 Euro und wird 2026 erstmals auch bei Pensionisten fällig.
Geringfügige Nebenjobs für Arbeitslose gestrichen

Der Arbeitsmarkt sieht ebenfalls Einschnitte vor, die vor allem Arbeitslose treffen:

  • Kein gleichzeitiges Einkommen mehr: Ab dem 1. Jänner 2026 ist es Arbeitslosen weitgehend untersagt, geringfügige Nebentätigkeiten auszuüben und gleichzeitig Arbeitslosengeld zu beziehen.
Öffis werden teurer: Klimaticket-Preisschock

Der Weg zur Arbeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wird deutlich teurer:

  • Das Klimaticket steigt mit dem Jahreswechsel auf 1.400 Euro.
  • Jugend- und Senioren-Tickets kosten künftig 1.050 Euro.
Rückblick: Das wurde 2025 bereits gestrichen

Die neuen Maßnahmen folgen auf ein bereits hartes Sparjahr 2025.

  • Klimabonus-Aus: Der beliebte Klimabonus wurde abgeschafft, während die CO₂-Steuer bestehen bleibt – ein Budgetposten von rund zwei Milliarden Euro.
  • Erhöhte Krankenkassenbeiträge: Pensionisten müssen seit Sommer statt 5,1 nun 6 Prozent des Bezugs für die Krankenkasse berappen.
  • Teurere Dokumente: Die Preise für amtliche Dokumente (Reisepass, Leichenpass etc.) wurden drastisch angehoben.
Österreichs Bürger tragen die Hauptlast der Sanierung

Das Doppelbudget der Regierung für 2025 und 2026 soll insgesamt 8,7 Milliarden Euro zurück in die Staatskasse spülen. Obwohl auch Ministerien (1,1 Mrd. Euro), Banken (350 Mio. Euro pro Jahr) und Energieunternehmen (200 Mio. Euro pro Jahr) zur Kasse gebeten werden, tragen die einfachen Österreicher den Löwenanteil der Konsolidierung.

Die Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und Neos unter den Verantwortungsträgern, die seit März im Amt ist, zeigt sich unerbittlich bei der Budgetkonsolidierung. Die Maßnahmen für 2026 zielen primär auf die längere Erwerbstätigkeit der Bürger und eine Dämpfung der Pensionsausgaben ab. Während die Regierung das klaffende 15-Milliarden-Euro-Loch stopft, sehen sich die Österreicher, vor allem die Pensionisten und Arbeitslosen, mit einer spürbaren finanziellen Mehrbelastung konfrontiert.

Quelle „heute.at“

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Von admin

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