Ein dreister Coup oder eine Verzweiflungstat? Am Dienstag sorgte ein slowakischer Staatsbürger für Aufsehen, als er nach einer Zollkontrolle in der Schweiz kurzerhand die Flucht über den Rhein nach Österreich ergriff. Was klingt wie aus einem Agentenfilm, endete jedoch schnell in Handschellen.
Der Beginn der Odyssee: Kontrolle am Grenzübergang Au
Am Montag gegen 13 Uhr nahm das Drama seinen Lauf. Ein slowakischer Staatsangehöriger, dessen Name im Rahmen der laufenden Ermittlungen nicht genannt wird, reiste von Österreich kommend in die Schweiz ein. Am Grenzübergang Au, einem unscheinbaren Punkt der Grenze, wurde er von aufmerksamen Beamten des Schweizer Zolls einer Routinekontrolle unterzogen. Was zunächst nach einer alltäglichen Überprüfung aussah, nahm jedoch schnell eine unerwartete Wendung.
Verdacht auf Einbruchsdiebstahl: Die Schlinge zieht sich zu
Bei der Überprüfung der Personendaten stellte sich heraus, dass gegen den Mann eine Aufenthaltsermittlung vorlag. Der Grund: der dringende Verdacht auf Einbruchsdiebstahl. Die Alarmglocken läuteten bei den Schweizer Zöllnern. Während die Beamten weitere Abklärungen auf ihrer Dienststelle durchführten und die Hintergründe der Ermittlung prüften, fasste der Slowake einen waghalsigen Entschluss.
Der Sprung in die Freiheit (und den Rhein)
In einem Moment der Unachtsamkeit oder schlichtweg dreist, nutzte der Mann die Gelegenheit: Er floh durch ein Fenster aus dem Zollgebäude. Sein Ziel? Die Freiheit! Und der Weg dorthin führte ihn direkt ins kühle Nass. Entschlossen überquerte er schwimmend den Rhein, das natürliche Grenzgewässer, und erreichte so scheinbar sicher österreichisches Staatsgebiet. Ein Hauch von Hollywood wehte durch die Grenzregion.
Schnelles Ende der Flucht: Zusammenarbeit der Behörden
Doch die Freude über die geglückte Flucht währte nur kurz. Die Schweizer Beamten, alarmiert durch das plötzliche Verschwinden ihres „Gastes“, zögerten keine Sekunde und eilten ebenfalls nach Österreich. Dort gelang es ihnen, den Flüchtigen bis zum Eintreffen der österreichischen Polizeibeamten festzuhalten. Der Slowake wurde daraufhin wegen unrechtmäßiger Einreise festgenommen und zur Dienststelle in Lustenau gebracht, wo er mit den Konsequenzen seiner tollkühnen Aktion konfrontiert wurde.
Konsequenzen auf beiden Seiten der Grenze
Nach Abschluss der umfangreichen Ermittlungen wurde der Mann sowohl bei den österreichischen als auch bei den Schweizer Behörden zur Anzeige gebracht. In Österreich sind die Untersuchungen bereits abgeschlossen. Doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende: Die Schweizer Staatsanwaltschaft Winterthur stellte inzwischen ein internationales Rechtshilfeersuchen und beantragte die Einvernahme des Mannes. Es geht um einen Einbruchsdiebstahl aus dem Jahr 2023, dessen Fäden sich nun in den Händen der Justiz verknüpfen.
Eine spektakuläre Flucht, die zeigt, dass die Zusammenarbeit der internationalen Behörden keine Grenzen kennt. Auch wenn der Rhein für kurze Zeit als Fluchtweg diente, die Justiz ist hartnäckiger als jede Strömung.
Quelle „heute.at“
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