Bürgermeister Michael Ludwig präsentiert auf SPÖ-Konferenz „Wirtschaft mit Haltung“ und fordert bundespolitische Kehrtwende.

Wien – In einer kämpferischen Rede auf der dritten Wiener Konferenz der SPÖ Wien unter dem Motto „Wirtschaft mit Haltung“ skizzierte Bürgermeister Dr. Michael Ludwig am heutigen Samstag, wie die Bundeshauptstadt der grassierenden Wirtschaftskrise trotzt. Für Ludwig steht fest: In Wien kämpfe man „um jeden Arbeitsplatz und um jedes Prozent Wirtschaftswachstum!“ Dieses Wachstum sei kein Selbstzweck, sondern schaffe die Grundlage dafür, dass Menschen ihr Leben in Würde führen können.

Scharfe Kritik an Bundesregierung

Der Wiener Bürgermeister übte scharfe Kritik an der vergangenen Bundesregierung (Schwarz-Grün), die durch fehlende Maßnahmen die Teuerung ungebremst habe durchrauschen lassen und eine der längsten Wirtschaftskrisen in Österreich seit 1945 zu verantworten habe. „Schwarz-Grün hat das Wirtschaftswachstum in Österreich förmlich abgewürgt“, betonte Ludwig.

Er hielt dem die Performance der Bundeshauptstadt entgegen: „Nur in Wien gab es in den vergangenen Jahren ein Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum.“ Wirtschaft mit Haltung bedeute für ihn Stabilität, Sicherheit und gezielte Investitionen, bei denen Unternehmen und Arbeitnehmer*innen gleichermaßen profitieren.

600.000 Euro für die Medienlandschaft

Als Thema, das ihm persönlich sehr am Herzen liegt, kündigte Dr. Michael Ludwig die Verlängerung der Wiener Medieninitiative an. Angesichts der Krise der österreichischen Medienlandschaft sei Untätigkeit keine Option: „Eine lebendige und vielfältige Medienlandschaft ist das wirksamste Mittel gegen Desinformation und Propaganda.“

Seit Beginn der Initiative wurden bereits über 300 Medienprojekte mit über 10 Millionen Euro gefördert. Ab März 2026 werden weitere 600.000 Euro bereitgestellt, um bestehende Medienunternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Voraussetzung ist die Sicherung oder Schaffung von Arbeitsplätzen. Ein wichtiger Schwerpunkt bleibt der Frauenbonus in Höhe von 5.000 Euro für von Frauen geleitete Projekte. „Wien bleibt sich treu: Wir sind eine Stadt der Frauen ohne Wenn und Aber“, so Ludwig.

Impulse für Handel und Life Sciences

Darüber hinaus kündigte Ludwig an, dass Wien bei der kommenden Landeshauptleute-Konferenz zwei bundespolitische Initiativen einbringen wird. Erstens forderte er, dem Handel den Rücken zu stärken. Dies sei durch wirksame Kontrollen im Online-Handel und Maßnahmen wie eine Paketabgabe für unverzollte Direktsendungen von Drittstaaten-Plattformen zu erreichen. Dies unterstütze den lokalen Handel und sichere Arbeitsplätze.

Zweitens müsse der Life-Science-Bereich gestärkt werden. Ludwig hob hervor, dass Wien – im Gegensatz zur gesunkenen Industrieproduktion in Österreich – dank der pharmazeutischen Industrie ein Wachstum verzeichnet. Gefordert wird ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Produktion, sicheren Zulassung und Versorgung mit kritischen Arzneimitteln in Europa sowie die stärkere finanzielle Absicherung der Grundlagenforschung.

Leistbarer Wohnraum als Wirtschaftsfaktor

Als entscheidenden Faktor für die Wirtschaftskraft hob der Bürgermeister auch den leistbaren Wohnraum hervor: „Leistbarer Wohnraum ist nicht nur eine Frage der menschlichen Würde, sondern natürlich auch eine Voraussetzung für Wirtschaftswachstum.“ Wien setze sich mit ganzer Kraft gegen Privatisierungen und für den konsequenten Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge ein. Die jährliche Wohnbau-Offensive mit 190 Millionen Euro wird unverändert fortgeführt, um weiter neue Gemeindewohnungen zu bauen und sozialen Wohnbau zu fördern.

Klimaschutz als Standortvorteil

Auch beim Klimaschutz ist Wien Vorreiter: Dank konsequenter Investitionen in das Öffi-Netz konnten die CO₂-Emissionen des Verkehrs seit 2005 um rund 30 Prozent reduziert werden. Der Kauf des Unternehmens ImWind durch die Wien Energie sei ein „historischer Meilenstein“, um bis 2030 alle Wiener Haushalte und bis 2040 alle öffentlichen Verkehrsmittel gänzlich mit Ökostrom versorgen zu können. Ludwig sieht darin einen wichtigen Standortvorteil im internationalen Wettbewerb.

Zusammenhalt als Wiener Erfolgsmodell

Ludwig betonte, dass der wahre Charakter einer Gesellschaft sich in schwierigen Zeiten zeige. Die Wiener Sozialdemokratie verstehe sich als Gegenmodell zu Privatisierung und Entsolidarisierung. Programme wie der Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds und die im August 2025 gestartete Frauenstiftung Wien (mit großem Erfolg und über 600 Interessentinnen) sowie die Joboffensive für junge Erwachsene seien konkrete Beispiele für diese „Wirtschaft mit Haltung“.

Der Bürgermeister schloss mit dem Appell: „Wirtschaftspolitik bedeutet nicht, große Gewinne in die Taschen einiger weniger zu wirtschaften. Es geht nur gemeinsam.“

Quelle „SPÖ Wien“

Wien beweist: Zusammenhalt schafft Wohlstand.

Von admin

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